«American Dad» Stan Smith ist ein CIA-Waffenexperte, großer Patriot und immer bereit, sein geliebtes Vaterland vor Terroristen zu beschützen. Eigentlich sind die Smiths eine ganz normale Familie, wären da neben Mutter Francine, dem pubertierenden Sohn Steve und der kiffenden Tochter Hayley nicht noch Roger, ein ständig betrunkener Alien und Klaus, der sächselnde Goldfisch. Ob ein Aufenthalt in Saudi Arabien, der ihnen die Todesstrafe einbringt, ein Kidnapping-Trip nach Guantanamo oder dubiose Nachbarn, die Döner essen – die durchgeknallte Sippe blickt ständig dem Wahnsinn ins Auge. (© DVD Beschreibung)

American Dad“ ist ein Spin-Off der Serie „Family Guy„, die ebenfalls von Seth MacFarlane erfunden und produziert wurde.

Fälschlicherweise glaubte ich, dass es sich bei Volume 1 um Staffel 1 handelt. Allerdings werden in Deutschland, warum auch immer, von „American Dad“ keine einzelnen Staffeln rausgebracht sondern nur Volumes. Volume 1 und 2 bilden somit Staffel 1, Volume 3 und 4 Staffel 2 usw. Wahrscheinlich wollen die Verantwortlichen so mehr Geld rausschlagen, keine Ahnung. Da andere Cartoonserien wie „Die Simpsons“ und „South Park“ ebenfalls in Staffeln rausgebracht werden, hätte man es bei „American Dad“ auch so handhaben können und sollen.

Wie eben schon kurz erwähnt, ist „American Dad“ ein „Family Guy“-Spin-Off. Die zwei Serien haben aber trotz allem nicht viele Gemeinsamkeiten. Was ich gut finde, da ich kein „Family Guy“ Fan bin. War noch nie mein Geschmack und wird es auch nie sein. Meiner Meinung nach, kann „Family Guy“ vom Inhalt, den Charakteren und dem Witz in keinster Weise mit den „Simpsons“ oder auch „South Park“ mithalten und konkurrieren. Umso erstaunter war ich, als ich feststellen musste, dass „American Dad“ dies sehr wohl kann. Nur in den seltensten Fällen sind Spin-Offs besser als das Original und „American Dad“ zählt damit zu einem raren Phänomen.

Ich kenne die Serie schon seit sie 2006 zum ersten Mal auf MTV lief, und mochte sie damals schon, bin aber nie so richtig in den Genuss gekommen. Erst als kürzlich eine Art Marathon im Fernsehen lief und ich mir daraufhin die DVD gekauft habe.

Es scheint so, als ob Seth MacFarlane und sein Team die guten Sachen für „American Dad“ aufheben, während der schlechte Rest für „Family Guy“ verwurstet wird. Anders lässt sich dieser Qualitätsunterschied kaum erklären.

Inhaltlich kann Volume 1 von „American Dad“ sehr gut unterhalten – sowohl vom Humor als auch von den einzelnen angeschnittenen Themen, mit denen sich die Serie beschäftigt. Nur die zwei Folgen „Beförderung mit Hindernissen“ und „Zwielichtiges Erbe“ konnten mich nicht überzeugen und sie erinnerten mich doch etwas an „Family Guy“, was kein Kompliment ist. Nicht jede Folge ist qualitativ gleichwertig, das liegt natürlich daran, dass unterschiedliche Drehbuchautoren am Werk sind. Aber alles in allem hat man schon versucht einen roten Faden durch die einzelenen Geschichten zu spannen und Ereignisse aus vorherigen Folgen nicht zu ignorieren, sodass die Serie als Gesamtwerk funktioniert.

Die Charaktere sind allesamt witzig, interessant und irgendwo auch liebenswert. Obwohl ich den ganzen Smith Clan mag, muss ich sagen, dass Roger und Klaus die Witzigsten von allen sind und viel zur Unterhaltung beitragen. Ein ständig betrunkener, effiminierter, selbstverliebter Alien und ein deutscher Skispringer, mit stark sächsischem Akzent, der im Körper eines Goldfisches gefangen ist. Diese Tatsachen allein sind schon extrem witzig.

Hier muss der deutschen Synchron, ausnahmsweise, mal ein großes Kompliment ausgesprochen werden. Alle Stimmen wurden passend zu den Charakteren ausgewählt und Klaus mit einem sächsischen Akzent auszustatten, war eine super Idee. Im Original hat er „nur“ einen deutschen Akzent. Ich muss gestehen, dass ich hier sogar die deutsche Synchronstimme bevorzuge. Die „sächsische“ Stimme ist irgendwie witziger, als die original „deutsche“. Wobei es natürlich schon witzig ist, wenn Klaus im Original Wörter wird „Kinderstrudel“ sagt. Und auch Rogers Stimme finde ich im Deutschen noch gelungener, weil dadurch seine Selbstverliebtheit und Gleichgültigkeit noch besser zur Geltung kommen. Obwohl Seth MacFarlane als Rogers Originalstimme auch echt klasse ist.

„American Dad“ gehört damit zu einer der wenigen Serien die man sich also auch getrost in deutscher Synchron anschauen kann, ohne Qualitätsverluste. Und das kommt, vor allem bei Cartoons, sehr selten vor. Natürlich gehen ein paar der Wortwitze durch die Übersetzung verloren, obwohl wirklich darauf geachtet wurde, 1:1 zu übersetzen. Was auch ziemlich gut gelungen ist. Allerdings denke ich, dass man Wörter wie „Geek“ nicht unbedingt mit „Verlierer“ hätte übersetzen müssen, sondern besser mit „Streber“ oder auch mit dem wesentlich bekannteren „Nerd“. Und Ausdrücke wie „Baby Daddy“ wirken natürlich im O-Ton wesentlich witziger. Aber das sind nur minimale „Kritikpunkte“.

Volume 1 kann auf ganzer Linie überzeugen und macht definitiv Lust weiter zu schauen, sowohl Volume 2 als auch die weiterfolgenden Staffeln.

Episodenguide
01. Pilot
02. Radikale Massnahmen
03. Vatersorgen
04. Liebe auf den zweiten Blick
05. Roger auf Tour
06. Heimatschutz
07. Stans Wille geschehe
08. Alles über Steve
09. Beförderung mit Hindernissen
10. Selbst ist der Mann
11. Zwielichtiges Erbe
12. Stan von Arabien – Teil 1
13. Stan von Arabien – Teil 2

Deutscher Titel

American Dad

Originaltitel

American Dad!

Originalsprache

Englisch

Erschienen

2005

Laufzeit

21 Minuten pro Folge

Episoden

13

Darsteller

Stan Smith, Francine Smith, Hayley Smith, Steve Smith, Roger

Regisseure

Verschiedene

Genre

Comedy, Satire

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