Zwei Jahre sind seit der Aufklärung von Nanna Birk Larsens Tod vergangen. Sarah Lund wurde strafversetzt und arbeitet inzwischen in einer ländlichen Provinz beim Fährverkehr. Sie lebt allein und zurückgezogen in einem kleinen Haus. Eines Tages wird sie von ihrem ehemaligen Chef, Lennart Brix, um Mithilfe beim Lösen eines Mordfalls gebeten. Zuerst abgeneigt, entscheidet sie sich doch noch dazu, mit Kollege Ulrik Strange den mysteriösen Mord an der Rechtsanwältin Anne Dragsholm aufzuklären. Die Rechtsanwältin wurde an einem nationalen Kriegerdenkmal festgebunden aufgefunden. Als weitere Spuren und Beweise auftauchen, deutet alles daraufhin, dass die junge Frau Opfer einer militanten, muslimischen Organisation wurde.
Doch schon kurze Zeit später gibt es weitere Opfer. Nacheinander werden ehemalige Soldaten regelrecht hingerichtet und die Ermittlungen führen Lund und Strange schon bald zum dänischen Militär…
In „Kommissarin Lund – Das Verbrechen II“ geht es für Lund nicht nur um das Lösen der Mordfälle sondern auch darum, ihren Ruf zu rehabilitieren und sich ihrer Familie wieder zaghaft anzunähern.
Staffel 2 ist ähnlich aufgebaut wie die erste Staffel. Allerdings gibt es diesesmal nur fünf statt zehn Folgen, was meiner Meinung nach besser ist. Ein Gefühl von Überlängen gibt es diesesmal nicht.
Nach den Vorfällen vor zwei Jahren wurde Sarah Lund strafversetzt und von Brix eigentlich nur zur kurzen Mithilfe zurückgeholt. Im Verlauf der Staffel allerdings wieder als festes Mitglied eingestellt. Und ihrem neuen Kollegen, Ulrik Strange, kommt sie sogar schon bald näher…
Das familiäre Umfeld von Sarah spielt diesesmal kaum eine Rolle, sodass sie noch mehr Zeit hat, sich vollkommen in ihrem Job zu verlieren. Ihr Sohn lebt mittlerweile bei seinem Vater, was man ja schon seit der ersten Staffel weiß.
Die Familie, die man in dieser Staffel verfolgt, sind die Rabens. Jens Peter Raben, als Ex-Soldat, steht ebenfalls auf der Todesliste des Mörders… Und Politisch verfolgt man dieses Mal den Justizminister Thomas Buch.
Auch diesesmal gibt es wieder verschiedene Spuren und Verdächtige. Der wahre Mörder gerät diesesmal etwas später in den Fokus, aber diesesmal werden die Fäden nicht ganz so geschickt „weggesponnen“. Dieses „Er ist bestimmt der Täter“-Gefühl haftet stärker an ihm als am Mörder aus der ersten Staffel. Aber ein „Vielleicht ist aber auch XYZ der wahre Täter“-Gefühl gab es bei mir trotzdem. Ich finde, die Drehbuchautoren haben ihre Arbeit schon ganz ordentlich gemacht. An Spannung fehlte es jedenfalls auch diesesmal nicht.
Und das Finale gefiel mir diesesmal richtig gut. Es war spannend und auch tragisch. Ich fand es besser als das Finale aus Staffel 1. Allerdings auch diesesmal erfährt man leider nicht alle Hinter- und Beweggründe des Mörders. Das war bei der ersten Staffel ja auch schon der Fall. Aber vielleicht ist das ja auch Absicht, dass man den Mörder und seine genauen Motive nie ganz verstehen wird…
Wer bei „Das Verbrechen I“ schon Probleme mit Lunds „Einsamer Wolf“-Mentalität hatte, wird auch in dieser Staffel keine Freude mit ihr haben. Sie ist noch introvertierter, einsamer und dickköpfiger als zuvor. Übrigens wird dies noch von Staffel 3, die ich momentan schaue, getoppt.
Die erste Folge war zwar ein wenig langweilig und braucht etwas um in Fahrt zu kommen (vor allem im Vergleich zur ersten Folge von Staffel 1), aber ab dem Ende der Folge war ich wieder voll drin im Lund Universum und habe mit Spannung die Serie verfolgt. Und wie schon die erste Staffel, hat sie ihre Stärken und Schwächen.
Diesesmal wurde ich aber nicht ganz so stark in den Bann gezogen, wie beim Letzten Mal. Hauptsächlich wegen dem politischen Handlungsbogen, der mich überhaupt nicht interessiert und angesprochen hat und der meiner Meinung nach viel von der Spannung weggenommen hat. In der ersten Staffel passte alles noch zusammen. Die Politiker waren zudem in den Mordfall verwickelt aber diesesmal stimmte es hinten und vorne nicht. Man hätte gut und gern auf den politischen Teil verzichten oder ihn wenigstens auf ein Minimum verkürzen können. Leider macht der politische Handlungsbogen aber wieder einen großen Teil der Serie aus. Dann gab es in den letzten zwei Folgen noch ein paar unrealistische und unpassende Handlungen (ich sag nur Bilal!), die das Niveau der Serie unnötigerweise heruntergezogen haben. Nichtsdestotrotz eine sehr gute Staffel, die aber nicht ganz an die erste heranreicht.
Deutscher Titel |
Kommissarin Lund – Das Verbrechen II |
Originaltitel |
Forbrydelsen II |
Originalsprache |
Dänisch |
Erschienen |
2009 |
Laufzeit |
110 bis 115 Minuten pro Folge |
Episoden |
5 |
Darsteller |
Sofie Gråbøl, Morten Suurballe, Mikael Birkkjær, Ken Vedsegaard, Nicolas Bro |
Regisseure |
Verschiedene |
Genre |
Krimi, Thriller, Drama |
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