England, 1956. Als der schwarze, amerikanische Prediger und Bürgerrechtler Nathaniel Todd mit seiner Familie nach Grantchester kommt, um eine Predigt zu halten, geschieht ein grausamer Mord. War es ein rassistisch motivierter Mord, der dem Sohn von Todd das Leben kostete? Mitte der 50er kommt es vermehrt zu Unruhen und Anfeindungen zwischen Engländern und Einwanderern, die aus den ehemaligen Kolonien nach England kommen. Bei der Aufklärung des Mordfalls arbeiten Geordie und Sidney wieder zusammen. Je mehr Zeit Sidney mit Violet Todd, der Schwester des Opfers, verbringt, desto näher kommen sich die beiden. Deshalb entschließt der junge Pfarrer, der schon lange mit seinem Leben und Lieben in Grantchester hadert, sich dazu, seine neue Freundin nach New York zu begleiten und sein Amt in Grantchester niederzulegen. Doch wer soll Sidneys Erbe antreten? Ersatz findet die kleine Gemeinde ausgerechnet in dem idealistischen, unangepassten und Motorradfahrenden Will Davenport. Doch gelingt es Will, sich in Grantchester einzuleben?
Ich hätte niemals gedacht, dass mir ausgerechnet eine Staffel von „Grantchester“ nicht gefallen würde. Aber Staffel 4 war wirklich eine riesengroße Enttäuschung. Die vierte Staffel hat fast gar nichts mehr mit der eigentlichen Serie zu tun. Es ist, als ob man ein Spin-Off oder gar eine ganze andere Serie schaut. Eigentlich waren nur Handlungsort und Darsteller dieselben und das auch nur bis einschließlich Folge 2. Die Charaktere, vor allem Sidney, verhalten sich absolut untypisch, die Nebencharaktere werden zu Hauptcharakteren und die Ursprungshandlung wird komplett verändert.
Die Liebesgeschichte war absolut nicht glaubwürdig. Ich denke, wenn man sich dazu entschieden hätte, Sidney als Pfarrer nach Amerika gehen zu lassen, weil er dort mehr bewirken kann als in Grantchester, statt der neuen Liebe wegen, hätte man die bessere und inhaltlich passendere Geschichte gehabt. Oder man hätte Sidney und Violet mehr Zeit lassen müssen, sich als Paar zu entwickeln. Nach fast 15 Minuten sind beide Charaktere schon ineinander verliebt. Sowas ist einfach total unrealistisch. James Norton und Simona Brown geben sich zwar große Mühe, aber auch sie können das Unmögliche nicht möglich machen und glaubwürdig darstellen, dass sich Violet und Sidney innerhalb kürzester Zeit unsterblich ineinander verliebt haben. Wenn Sidney mit jemandem „durchgebrannt“ wäre, dann doch wohl mit Amanda. Doch die war in dieser Staffel komplett von der Bildfläche verschwunden, als ob es sie nie gegeben hätte. Alles passiert viel zu schnell und Hals über Kopf ist Sidney weg.
Meiner Meinung nach, ist der Ausstieg des Hauptdarstellers der Tod jeder Serie. So war es schon bei „Scrubs“ und „Die wilden Siebziger„, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die einzige Serie die das, für mich, gut hingekriegt hat, ist „Law & Order SVU„.
Ich verstehe natürlich, dass es für die Drehbuchautoren nicht einfach ist, eine Serie am Leben zu halten, wenn der/die Hauptdarsteller*in die Serie verlässt, aber die Überlegung, die Serie offiziell zu beenden, halte ich nicht für falsch. Ein anderer Kompromiss wäre einen anderen Schauspieler in der Rolle zu besetzen, das wäre besser gewesen, als einen neuen Charakter einzuführen und die Story fast komplett zu verändern.
So ist Staffel 4 nun die letzte Staffel, die ich mir von „Grantchester“ angeschaut habe. Der Richtungswechsel gefällt mir leider gar nicht, auch mit Will Davenport werde ich nicht richtig warm und ich vermisse einfach all die Dinge, die „Grantchester“, in den vorherigen Staffeln, ausgemacht hat.
Episodenguide
01. Sidneys Erwachen
02. Goodbye Sidney
03. Auftakt Will Davenport
04. Es kann das weichste Herz erhärten
05. Verbitterung
06. Was macht unser Schicksal aus?
Vielen Dank an Edel und Glücksstern PR für die Bereitstellung dieser DVD. ♥
Deutscher Titel |
Grantchester |
Originaltitel |
Grantchester |
Originalsprache |
Englisch |
Erschienen (DVD) |
2020 |
Laufzeit |
45 Minuten pro Folge |
Episoden |
6 |
Darsteller |
James Norton, Robson Green, Tom Brittney, Tessa Peake-Jones, Al Weaver |
Regisseure |
Verschiedene |
Buchvorlage |
„The Grantchester Mysteries“ von James Runcie |
Genre |
Krimi, Drama, Mystery |
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