Scott Lang, ein ehemaliger Meisterdieb, wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen und lebt nun bei seinem Kumpel Luis, ebenfalls ein Exknacki. Er ist fest entschlossen, nie wieder auf die schiefe Bahn zu geraten. Doch es ist alles andere als leicht, als ehemaliger Häftling und Dieb einen Job zu bekommen und wieder Fuß zu fassen. Zudem leidet Scott darunter, dass er seine kleine Tochter Cassie nicht sehen darf, solange er keinen Job und ein geregeltes Leben vorweisen kann.

Daher entscheidet er sich schließlich doch noch dazu, auf das krumme Angebot seines Freundes Luis einzugehen, in’s Haus des Wissenschaftlers Dr. Hank Pym einzubrechen und dessen Safe zu knacken. Im Safe befinden sich jedoch weder Geld noch andere Wertgegenstände sondern lediglich ein Anzug. Lang weiß nicht, dass es sich bei der „alten Motorradkluft“ um einen ganz besonderen Anzug handelt. Während des Einbruchs wurde Scott von Dr. Pym beobachtet und statt ihn verhaften zu lassen, weiht er ihn in das Geheimnis des Anzuges ein.

Der Ant-Man Anzug schrumpft den Träger auf Ameisengröße und genau wie eine Ameise kann der Träger das hundertfache seines Gewichts tragen und zudem mit den Ameisen kommunizieren und sie lenken. Die beiden Männer vereinbaren daraufhin einen Deal. Scott wird als Ant-Man für Recht und Ordnung in Pyms ehemaliger Firma sorgen, die inzwischen vom zwielichtigen Darren Cross geleitet wird, und muss daraufhin nicht zurück in’s Gefängnis…

Neben Buchverfilmungen ist es in den letzten Jahren für Hollywood äußerst lukrativ geworden, Comics zu verfilmen, allen voran natürlich die allseits beliebten Marvel Comics von Stan Lee und Jack Kirby. Mit „Ant-Man“ bekommt einer der weniger bekannten, „kleineren“ Marvel Superhelden nun seinen eigenen Film.

Ich muss gestehen, leider bisher keinen einzigen Marvel Comic gelesen zu haben, aber ich immer mehr Interesse daran habe, das endlich nachzuholen, insbesondere „Spider-Man“ und „X-Men“ interessieren mich. Aber das Marvel Universum ist so groß und es gibt so viele, verschiedene Helden, dass mir z.B. „Ant-Man“ gänzlich unbekannt war. Superhelden wie Batman, Spider-Man oder Superman kennt allerdings jeder – ob Comicfan oder nicht, da sie mittlerweile fester Bestandteil der Popkultur sind.

Comic ist aber nicht gleich Comic und so sind Helden und Setting in den Marvel Comics alle ganz verschieden. Manche spielen in der realen Welt, andere wiederum in ihrem eigenen Universum. Manche können nur mit Hilfe eines Anzuges zu Superhelden werden, andere wurden mit einer speziellen Gabe geboren. Ich muss gestehen, dass mich die meisten bisherigen Comicverfilmungen wenig interessiert haben, insbesondere „Avangers“ oder „Fantastic Four“ sind überhaupt nichts für mich. „Spider-Man“ und „X-Men“ sind bisher die einzigen Comicverfilmungen die ich mir angeschaut habe und das auch nur auf DVD. „Ant-Man“ ist nun die erste Comicverfilmung die ich mir im Kino angesehen habe.

Dementsprechend gering waren meine Erwartungen, „ist halt nur eine weitere Comicverfilmung“, so dachte ich. Aber ich sollte positiv überrascht werden. „Ant-Man“ bietet die klassische Geschichte, in der ein „Niemand“ zum Held wird. Der Film besticht mit fantastichen, liebevollen Animationen, sympathischen und talentierten Schauspielern, einer nicht zu komplizierten aber dennoch nicht uninteressanten Story, Action und Abenteuer und jeder Menge Witz und Charme. Und die Rechnung geht auf, wenn man sich die Einspielergebnisse in und außerhalb der USA anschaut.

Meiner Meinung nach ist „Ant-Man“ gelungen, was vielen anderen Comicverfilmung nicht gelungen ist. „Ant-Man“ ist ein Film für absolut jeden, für die ganze Familie sozusagen. Du musst kein Comicfan sein um den Film zu genießen, er ist absolut massentauglich. Das kann man natürlich sowohl positiv als auch negativ sehen. Und ich kann auch gut verstehen, wenn das Comicfans stört, dass man kein eingefleischter Fan mehr sein muss um in die Superheldenwelt einzutauchen. Aber so ist es mit Buchverfilmungen ja auch und einfach auch die Entwicklung des modernen Films.

Der ehemalige Dieb und Exsträfling Scott Lang wird zum Superhelden Ant-Man, der den bösen Darren Cross aufhalten muss, der aus der Schrumpftechnik, den sogenannten Pym-Partikeln, eine teure Waffe machen möchte. Natürlich eine klassische Superheldenstory, Gut gegen Böse, findet man bei „Ant-Man“. Die, meiner Meinung nach, gut gelungen ist. Nicht zu schwer zu verstehen aber auch nicht zu anspruchsvoll, sodass man alles gut versteht und keine Fragen offen bleiben. Des weiteren handelt der Film von Vater-Tochter-Beziehungen, auf der einen Seite Dr. Hank Pym und seine Tochter Hope und auf der anderen Scott Lang und seiner Tochter Cassie.

Freundschaft spielt eine weitere, zentrale Rolle. Scotts Freunde, das Chaotentrio, sorgt für viel Humor im Film. Auch Ameisen werden hier als viel mehr betrachtet, als nur Insekten. So lernt man das ein oder andere über sie und sie fungieren als sympathische Sidekicks – eine wurde sogar liebevoll Antony getauft. Ein wenig Romantik zwischen Scott und Hope darf natürlich auch nicht fehlen, aber es wurde damit nicht übertrieben und auch mit viel Humor behandelt. Außerdem bietet „Ant-Man“ viel Abenteuer und Action, vor allem wenn Ant-Man auf Ameisengröße geschrumpft ist und durch die große Welt läuft – die Animation ist fantastisch geworden und lässt wirklich keine Wünsche offen. Der ganze Film ist recht humorvoll und sarkastisch gemacht und Paul Rudd verkörpert mit Scott Lang aka Ant-Man einen sehr sympathischen Helden der von ebenso sympathischen Nebenfiguren unterstützt wird.

Letztendlich kann der Film auf ganzer Linie überzeugen und ist eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Action, Fantasy, Sci-Fi und Komödie. Nicht nur für Comicfans zu empfehlen!

Deutscher Titel

Ant-Man

Originaltitel

Ant-Man

Originalsprache

Englisch

Erschienen

2015

Laufzeit

117 Minuten

Darsteller

Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Corey Stoll, Michael Peña

Regisseur

Peyton Reed

Genre

Abenteuer, Fantasy, Action, Sci-Fi, Komödie

FSK

ab 12 Jahren

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