Whitey Bulger wuchs gemeinsam mit seinem Kumpel John Connolly auf den Straßen von Boston auf und kam früh mit dem Gesetz in Konflikt. Jahrzehnte später, in den 1970er Jahren, ist Whitey einer der einflussreichsten Mobster der Stadt. Sein alter Freund John steht jedoch auf der anderen Seite des Gesetzes und arbeitet für das FBI. Er bietet Whitey einen Deal an: Er soll das FBI mit Informationen aus der Bostoner Unterwelt versorgen und muss dafür nicht mit Verfolgung rechnen.
Für Whitey bedeutet dies, er kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Er selbst kann sein Geschäft ungehindert aufbauen und seine Konkurrenten ans FBI ausliefern. Das System scheint perfekt, doch schon bald verlieren beide Seiten die Kontrolle und der Deal zwischen Staat und Unterwelt ist gefährdet… (© Moviepilot)
Gleich vorweg, dies wird eine eher kurze Rezension werden, u.a. weil es schon länger her ist, seit ich den Film gesehen habe, aber ich ihm auf jeden Fall noch eine Rezension schuldig bin.
Nachdem man Johnny Depp in den letzten Jahren hauptsächlich in schrillen und bunten Rollen sehen konnte, spielt er in „Black Mass“ nun endlich einmal wieder eine ernstere und auch düstere Rolle. Mit Whitey Bulger schlüpft er zudem in eine Rolle mit realem Vorbild. James Joseph „Whitey“ Bulger wird u.a. Mord, Erpressung, Drogenhandel, kriminelle Verschwörung und Geldwäsche vorgeworfen. Weswegen er seit 2011, nach 16 Jahren auf der Flucht, lebenslänglich im Gefägnis sitzt.
Der Trailer sah spannend aus und ich war sehr gespannt, was mich letztendlich erwarten würde. Johnny Depp konnte man als eiskalten, halbglazigen Gangster mit viel zu blauen Augen kaum wiedererkennen. Zudem waren auch mit Joel Edgerton, Benedict Cumberbatch und Kevin Bacon tolle Nebendarsteller am Start.
Schauspielerisch gibt es an „Black Mass“ nichts auszusetzen. Alle Darsteller sind super, insbesondere natürlich Johnny Depp in dieser mehr als ungewohnten Rolle, als auch Joel Edgerton als korrupert FBI Agent. Aber auch alle anderen Darsteller machen ihre Sache mehr als gut. Leider sieht man von Cumberbatch und Bacon nicht so viel.
Storytechnisch dreht sich der Film um Whitey Bulgers Aufstieg vom Kleinganoven zu einem der meistgesuchtesten Verbrecher der USA, der sechzehn Jahre lang untertauchen konnte, bis er im Alter von 81 Jahren dann doch noch geschnappt wurde. Also eine vielversprechende Vorlage für einen Film.
Leider hat „Black Mass“ ein sehr langsames fast spannungsarmes Tempo. Der Film schafft es nicht, einen hundertprozentig zu fesseln. Außer beim Töten von Menschen baut der Film so gut wie keine Spannung auf. Was bei einem Krimi dieser Art fatal ist. Zumal man bei dieser Geschichte eh schon weiß wie sie ausgeht.
„Black Mass“ ist für mich damit eher ein Biopic, dass wie ein Krimi aussieht. Mit guten Darstellern aber einer Geschichte, die einen nie komplett in ihren Bann zieht.
Deutscher Titel |
Black Mass |
Originaltitel |
Black Mass |
Originalsprache |
Englisch |
Erschienen |
2015 |
Laufzeit |
123 Minuten |
Darsteller |
Johnny Depp, Joel Edgerton, Benedict Cumberbatch, Rory Cochrane, Jesse Plemons |
Regisseur |
Scott Cooper |
Buchvorlage |
„Black Mass“ von Dick Lehr und Gerard O’Neill |
Genre |
Krimi, Biopic |
FSK |
ab 16 Jahren |
Mir war das Erzähltempo relativ egal. Ich wollte Johnny Depp in Höchstform sehen. Du hast ja die Jahre davor angesprochen, da waren schon einige Enttäuschungen dabei. Es ist ein ganz übles Gefühl, wenn du im Kino sitzt und weißt, dass es Schauspieler XY (oder in diesem Fall JD) eigentlich viel besser könnte. Von daher kam ich bei BLACK MASS voll auf meine Kosten. 🙂
Unter dem Aspekt kommt man definitiv auf seine Kosten. 🙂 Ich schaue zwar eher selten Johnny Depp Filme, aber es war einfach mal wieder schön ihn in so einer Rolle und fernab der schrillen Rollen zu sehen.
Leider kommt Johnny Depp wohl als nächstes mit dem fünften Teil zu "Fluch der Karibik" in die Kinos… 🙁