Die sechzehnjährige Hazel Grace Lancaster leidet seit ihrem 13. Lebensjahr an Schilddrüsenkrebs mit Metastasen in der Lunge. Daher muss sie jeden Tag verschiedene Medikamente einnehmen und einen Rucksack mit Sauerstofftank mit sich herumtragen. Auf Grund ihrer Krankheit vereinsamt sie zunehmend und wird immer depressiver. Daher schicken sie ihre Eltern in eine Selbsthilfegruppe für krebskranke Jugendliche. Dort lernt Hazel den achtzehnjährigen Augustus „Gus“ Waters kennen. Ihm wurde auf Grund eines Tumors das halbe rechte Bein amputiert. Obwohl Gus und Hazel ganz unterschiedliche Menschen sind, verbindet sie mehr als nur der Krebs und die beiden werden schnell zu guten Freunden.

Eine gemeinsame Reise nach Amsterdam zu Hazels Lieblingsautor Peter Van Houten ist geplant und Hazel und Gus müssen sich langsam aber sich eingestehen, dass sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle für einander haben und das obwohl Hazel eigentlich niemanden mehr an sich heran lassen wollte, da sie eine „tickenden Zeitbombe“ ist…

Mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ kam letztes Jahr der Jugendfilm des Jahres 2014 in die Kinos. Das Wort Jugendfilm bzw. „Teeniefilm“ hat meist einen negativen Touch, zumindest bei denjenigen die schon etwas länger aus besagtem Alter heraus sind. Das ist hin und wieder nicht ganz unberechtigt, wenn man sich vor allem Filme aus den letzten Jahren aus diesem Genre ansieht, die kein Klischee auslassen und nach dem ewig selben Prinzip aufgebaut sind. Selbstverständlich mit obligatorischem Happy End.

„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ gehört in keinster Weise dazu. Es geht nicht um Sex und Partys und es gibt kein Happy End. Man sollte auf keinen Fall den Fehler machen, diesen Film nur auf „Teenager“, „Romanze“ und „Herzschmerz“ zu reduzieren, denn er ist weit mehr als das, zum Glück.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von John Green. In wie weit der Film der Buchvorlage gerecht wird, kann ich leider nicht sagen, da ich das Buch noch nicht gelesen habe.

In „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ geht es um die sechzehnjährige Hazel, deren Leben ganz normal wäre, wäre sie nicht todkrank. Mit dreizehn wäre sie fast gestorben und seit dem ist der Tod eine Art ständiger Begleiter geworden. Sie weiß, dass sie jederzeit sterben könnte, jeder Tag ihr letzter sein könnte und das sie vor ihren Eltern sterben wird, vielleicht wird sie nicht mal ihr 18. Lebensjahr erreichen. Auf Grund dessen hat sie sich völlig zurück gezogen und keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen, außer ihren Eltern. Weil sie so wenig Menschen wie möglich durch ihren frühen Tod unglückliche machen will. Doch dann lernt sie in der Selbsthilfegruppe Gus kennen und verliebt sich in ihn. Doch ihre erste Liebe wird auch gleichzeitig ihre letzte sein…

Die zentralen Themen des Filmes und natürlich des Buches sind Leben und Tod. Sich mit dem eigenen Tod und sogar der eigenen Beerdigung auseinander zu setzen, ist etwas, was man gewöhnlich erst mit allerfrühstens 60 Jahren macht. Davor wird das, für die meisten, unangenehme Thema gern verdrängt. Doch was wenn man es nicht wegdrängen kann, weil man keine andere Wahl hat? Besonders traurig natürlich da es hier um Jugendliche geht, die ihr ganzes Leben eigentlich noch vor sich haben aber „Schicksalsbedingt“ sich schon früh mit diesem Thema auseinander setzen müssen.

Man nimmt in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ nicht nur an Hazels Schicksal teil sondern sieht wie unterschiedlich die Jugendlichen nicht nur mit der Krebsdiagnose sondern auch mit ihrem viel zu frühen Tod umgehen. Ich will an dieser Stelle aber nicht zu viel verraten, für all diejenigen die den Film noch sehen und/oder das Buch lesen wollen. Ich kann an dieser Stelle allerdings sagen, dass der Film einige unerwartete Überraschungen und Wendung parat hat, die ich so nicht erwatet hätte.

Der Film ist auf Grund der Tod-Thematik natürlich ein Drama. Er ist traurig und dramatisch aber eben nicht nur. Es gibt hin und wieder sogar ein paar witzige Stellen und ein paar gelungene, selbstironische „Krebs- und Blindenwitze“. Romantik spielt auch eine Rolle und ist das zweite große Thema im Film. Zum Glück ist der Anteil allerdings geringer und, zu meiner Freude, wurde auf all zu viel Kitsch verzichtet. Das hätte auch zum Film als Gesamtwerk nicht gepasst. Allerdings hat der Film zwei kleine Abdrifter – der Restaurantbesuch und der erste Kuss im Anne Frank (!) Museum. Leider sehr kitschig und an den Stellen wirkte der Film sehr künstlich und nicht mehr, wie zuvor und danach, authentisch. Auch das Holland-Picknick wirkte nicht ganz authentisch, aber das sind nur kleine Kritikpunkte.

Nichts desto trotz ist „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ oder auch „The Fault In Our Stars“ ein absolut gelungener Film der gekonnt Drama mit Romantik und Coming of Age verbindet und traurig als auch witzig ist. Und es zudem schafft, sowohl einen ernsten als auch irgendwo versöhnlichen Blick auf das Sterben zu werfen. Frei nach dem Motto – „Das Leben ist kurz, mach das Beste daraus!“

Deutscher Titel

Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Originaltitel

The Fault In Our Stars

Originalsprache

Englisch

Erschienen

2014

Laufzeit

126 Minuten

Darsteller

Shailene Woodley, Ansel Elgort, Nat Wolff, Laura Dern, Sam Trammell

Regisseur

Josh Boone

Buchvorlage

„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green

Genre

Drama, Romantik, Coming of Age

FSK

ab 6 Jahren

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