Die beiden Schwestern Tanya und Kayla ziehen, nach dem Tod ihrer Mutter, in ein sozial schwaches und kriminelles Viertel im Osten von London. Eines Abends versucht Tanya einer Frau zu helfen, die von einem gewalttätigen Mann angegriffen wird. Bei dem Mann handelt es sich um einen brutalen Kleingangster namens Trey, der schon mehrere Menschen, ohne mit der Wimper zu zucken, aus dem Weg geräumt hat. Trey schlägt Tanya krankenhausreif und diese erliegt noch am selben Abend ihren Verletzungen.
Tanyas kleine Schwester Kayla ist nun mutterseelenallein und schwört auf blutige Rache. Doch da sie es allein mit Trey und seinen Leuten nicht aufnehmen kann, bittet sie die kurz zuvor kennengelernte Mädchengang, die sogenannte Schwesternschaft, um Hilfe. Diese ist bekannt für ihr selbstbewusstes, aggressives und toughes Auftreten. Sie prügeln bevorzugt auf Männer ein, die Frauen verletzen oder vergewaltigen wollen. Die Schwesternschaft ist nicht gerade begeistert von Kayla und bevor sie ihr überhaupt zuhören wollen, muss sie sich vor der Gang erst einmal beweisen…
„Sisters‘ Hood“ ist einer der wenigen Filme die ich mir allein wegen des Covers und des Namens ausgeliehen habe. Ich fand das Cover sehr ansprechend und habe mir den Film ohne groß zu überlegen oder den Klappentext gelesen zu haben ausgeliehen. Letztendlich hätte mich der Klappentext nicht wirklich überzeugen können, aber auf Grund des Covers hätte ich dem Film wahrscheinlich trotzdem eine Chance gegeben. Tja, die Macht der Bilder…
Der Film selbst kann allerdings leider nicht überzeugen, was ich wirklich schade finde, weil der Film viel Potenzial hat. Physisch starke Frauen bzw. Mädchen werden leider nur selten in einem realistischen, nicht fantastischen, Bereich gezeigt. „Sisters‘ Hood“ fängt realistisch und überzeugend an, entwickelt sich aber im weiteren Verlauf zu einem ziemlich langweiligen und auch in großen Maßen einfach nur unrealistischen Film. Das einzige Highlight in diesen 80 Minuten war Danielles Begründung, warum sie sind wie sie sind und so handeln wie sie es tun: „Ich hab gesehen, wie mein verfickter Vater meine Mutter tagtäglich geschlagen hat. Das war so jämmerlich! Sie hat nicht ein einziges Mal zurück geschlagen. Nicht einmal! Der einzige Weg zu überleben ist der, so zu werden wie diese Typen. Wenn du das nicht schaffst, endest du so wie unsere Mütter.“
Das deutsche Cover impliziert zudem, dass es hier hauptsächlich um die Mädchengang geht, im Film selbst nehmen aber Trey und seine Leute wesentlich mehr Screentime ein als die Schwesternschaft. Diese Drogendealer vs. Kayla Handlung hat mir persönlich nicht wirklich gefallen. Ich erwartete einen Film, der das Alltagsleben einer Mädchengang in einem Problemviertel in London zeigt, stattdessen bekommt man hauptsächlich eine Kleinwelt im Drogenmilieu und einen unrealistischen Rachefeldzug geboten.
Dazu dann noch das langsame, fast actionlose Tempo und eine seichte Handlung die sich hinzieht wie Kaugummi. Dann noch die viel zu übertriebenen Gewalthandlungen und diese zu unrealistisch erscheinende Ausweglosigkeit der Protagonisten machen „Sisters‘ Hood“ für mich zu einem viel zu viel Potenzial verschenkeden Film. Am Ende gibt es noch zwei Schwerverletzte und man erfährt nicht mal ob sie überleben oder nicht.
Deutscher Titel |
Sisters‘ Hood – Die Mädchengang |
Originaltitel |
Sket |
Originalsprache |
Englisch |
Erschienen |
2011 |
Laufzeit |
80 Minuten |
Darsteller |
Aimee Kelly, Kate Foster-Barnes, Emma Hartley-Miller, Riann Steele, Lily Loveless |
Regisseur |
Nirpal Bhogal |
Genre |
Krimi, Drama, Action |
FSK |
ab 16 Jahren |
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