Vom 24. bis 29. Mai fand die Nippon Connection, das 22. japanische Filmfestival, in Frankfurt am Main statt. Da ich nicht direkt vor Ort sein konnte, freute ich mich, dass zumindest eine Auswahl der Festivalfilme unter Nippon Connection On Demand gezeigt wurde. Aus den insgesamt 32 Filmen, die zur Auswahl standen, habe ich folgende Filme geschaut:
- Tokyo University of the Arts: Shorts
- Under The Stars
- Satoshi KON, The Illusionist
Leider sind es letztendlich weniger Filme als geplant geworden, da ich mit Arbeit und Lernen für die Abschlussprüfungen ziemlich viel zu tun hatte. Aber ich freue mich trotzdem darüber, die Zeit und Möglichkeit gefunden zu haben, die genannten Filme gesehen zu haben.
Tokyo University of the Arts: Shorts
Die „Tokyo University of the Arts: Shorts“ beinhalten verschiedene Animationsfilme von Student*innen der Tokyo University of the Arts. Die Filme sind maximal 10 Minuten lang und sind alle ganz unterschiedlich – sie behandeln unterschiedliche Themen und unterschiedliche Zeichenstile. Manche sind komplett gezeichnet, bei manchen spielen echte Menschen mit, andere wiederum bedienen sich der Stop-Motion-Technik und lassen Knetfiguren zum Leben erwecken. Einer meiner persönlichen Favoriten war ein Knetfigurenfilm mit einem kleinen Mädchen und ihren Popeln. ^^ Sehr interessant zu sehen, wie kreativ die Studenten waren und was sie letztendlich für unterschiedliche Werke kreiert haben.
Under The Stars
„Under The Stars“ handelt von Chihiro, die als Baby unter einem starken, juckenden Hautausschlag leidet. Ihre verzweifelten Eltern probieren alles aus, doch nichts scheint zu helfen. Erst durch die Behandlung mit einem heilenden Wunderwasser wird die kleine Chihiro gesund. Das Wasser stammt von einer merkwürdigen, religiösen Sekte, denen sich Chihiros Eltern anschließen. Das Wasser wird fortan täglich getrunken und regelrecht zelebriert. Chihiro ist mittlerweile Teenagerin und geht auf die Mittelstufe. Langsam aber sicher erkennt sie, wie unnormal ihre Familie und ihr Alltag bisher waren. Auch ihre große Schwester ist seit Jahren spurlos verschwunden. Zunehmend beginnt Chihiro gegen ihre Eltern und die Sekte zu rebellieren, mit ungeahnten Folgen…
Ich will nicht zu viel verraten, aber „Under The Stars“ ist doch ein sehr spezieller Film, muss ich sagen. Dennoch interessant. Und man fiebert mit Chihiro mit. Was ist damals mit ihrer Schwester passiert? Und gelingt es ihr, aus den Fängen der merkwürdigen Sekte zu entkommen? Kein alltäglicher Film aber dennoch sehenswert.
Satoshi KON, The Illusionist
Wie der Name schon sagt, geht es in dieser Dokumentation um den Regisseur und Drehbuchautor Satoshi Kon. Der 1963 geborene und 2010 verstorbene Satoshi Kon hat bei 7 Filmen Regie geführt und für 5 Filme das Drehbuch (mit)geschrieben. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Perfect Blue“, „Paprika“, „Millenium Actress“ und „Paranoia Agent“. Für „Millenium Actress“ und „Paprika“ verfasste er auch selbst die Drehbücher. Obwohl es vergleichsweise nur wenige Filme sind, gehören sie doch mit zu den bedeutendsten Animefilmen der Gegenwart und er wird zurecht als Legende bezeichnet.
In „Satoshi KON, The Illusionist“ kommen Familie, Freunde, Mitarbeiter, Fans und andere namenhafte japanische sowie amerikanische Regisseure zu Wort. Es werden Ausschnitte aus seinen Filmen gezeigt und sein Werdegang nachgezeichnet. Wir erfahren, wie seine Filme die Animewelt beeinflussten, aber auch wie schwierig manchmal die Zusammenarbeit mit dem perfektionistischen Regisseur war. Eine insgesamt sehr sehenswerte und interessante Dokumentation.
Jetzt wünschte ich mir, dass ich „Under The Stars“ doch geschaut hätte. 🙂 Klingt eigentlich spannend. Irgendwie habe ich den wohl im Programm übersehen. Andererseits habe ich selber im On Demand Segment auch längst nicht alles geschafft, was ich gern geschaut hätte (und auf dem Schirm hatte).
Die Satoshi Kon Doku habe ich auch geschaut, fand sie wunderbar; hätte aber gern noch mehr über die Privatperson Kon erfahren.
Vielleicht ergibt sich ja noch mal die Möglichkeit dazu. 🙂 Ich hätte auch gern noch viel mehr Filme, als die drei, gesehen… Ein bisschen schade fand ich auch, dass es keine Anime- bzw. Animationsfilme zur Auswahl gab. Auf der anderen Seite herrscht natürlich ein „Überangebot“ an Animes im Vergleich zu japanischen Filmen mit echten Menschen.